Donnerstag, 31. Dezember 2009

Donnerstag, der 31. Dezember 2009 / Edit

In Charlys Bloggbuch werden ab Januar 2009 regelmäßig Texte und Songtexte von ihm veröffentlicht. Heute ist es:

ÜBERFLIEGER

"Er kam auf diese Welt / Da war sein Vater vermisst
In den Weiten eines Landes / In dem Krieg und machmal Frieden ist
Als Junge klettert er / Die höchsten Hügel rauf
Er will frei sein / Will die Welt von oben sehn

Er ist ein Überflieger / Er wird immer oben sein
Ein Überflieger / Niemand holt ihn ein
Er ist ein Überflieger / Wird immer oben sei
Überflieger sterben nicht - sie fliegen heim

Die Zeit verfliegt ... fliegt, fliegt, fliegt ... in die Zukunft
Die Zeit verfliegt ... fliegt, fliegt, fliegt ... in die Zukunft
Die Zeit verfliegt ... fliegt, fliegt, fliegt ... in die Zukunft
Die Zeit verfliegt ... fliegt, fliegt, fliegt ... in die Zukunft

Er ist ein Überflieger / Er wird immer oben sein
Ein Überflieger / Niemand holt ihn ein
Er ist ein Überflieger / Wird immer oben sei
Überflieger sterben nicht - sie fliegen heim

Er ist selten noch zuhause / Alles hat eben seinen Preis
Kubakrise, Kalter Krieg / Die Angst, sie ist ganz heiß
Sein Freund kommt niemals wieder / Zerschellt an einem Schlot
Er flog damals hinterher / Und besiegte so den eignen Tod

Er ist ein Überflieger / Er wird immer oben sein
Ein Überflieger / Niemand holt ihn ein
Er ist ein Überflieger / Wird immer oben sei
Überflieger sterben nicht - sie fliegen heim


Die Zeit verfliegt ... fliegt, fliegt, fliegt ... in die Zukunft
Die Zeit verfliegt ... fliegt, fliegt, fliegt ... in die Zukunft

Er ist ein Überflieger / Er wird immer oben sein
Ein Überflieger / Niemand holt ihn ein
Er ist ein Überflieger / Wird immer oben sei
Überflieger sterben nicht - sie fliegen heim

Die Zeit verfliegt ... fliegt, fliegt, fliegt ... in die Zukunft
Die Zeit verfliegt ... fliegt, fliegt, fliegt ... in die Zukunft"


[Musik: Steve Miller, Text: Charly Davidson, Verlag: worte&musik © 1996 aus dem Album "Schlangenbeschwerer"]

Donnerstag, der 31. Dezember 2009

Rückblick: VOR EINEM JAHR ...

ABSCHIED VON DAVIDSON IN ALLER STILLE

Viereinhalb Wochen nach seinem Tod ist die Urne mit der Asche von Karl David Korff, den Musikfans international besser bekannt unter seinem Künstlernamen Charly Davidson, gestern in Jena im engsten Familien- und Bekanntenkreis beigesetzt worden.

Etwa 15 Familienangehörige und enge Freunde gaben dem am 28. November im Alter von knapp 51 Jahren gestorbenen Musiker und Sänger das letzte Geleit. Auch Helmut Prosa, der viele Jahre Partner und Produzent Davidsons war, und der britische Elektromusiker Brian Barqin ("Brain O-N-E"), gehörten zu den Trauergästen. Ursprünglich hatte die Familie angekündigt, Davidson zu Beginn des neuen Jahres beizusetzen.

Montag, 28. Dezember 2009

Montag, der 28. Dezember 2009

Rückblick: VOR EINEM JAHR ...

Autopsiebericht veröffentlicht:
DAVIDSON STARB AN INNEREN VERLETZUNGEN

Karl David ("Charly Davidson") Korff ist laut dem Autopsiebericht der Guardia Civil an inneren Verletzungen gestorben. Die endgültige Todesursache wird aber erst nach dem toxikologischen Befund feststehen. Diese Auswertung könne einige Wochen dauern, sagte ein Sprecher der spanischen Behörden auf La Gomera. Der Leichnam des im Alter von 50 Jahren verstorbenen Musikers wurde der Familie übergeben. In Ermittlerkreisen wird ein Magendurchbruch als mögliche Todesursache genannt.

(La Gomera) - Auch knapp einen Monat nach dem schrecklichen Unfall gab der Tod des Stars weiter Rätsel auf. Freunde und Kollegen berichteten, Davidson sei ihnen in den letzten Monaten angesichts des geplanten Comebacks mit seinem Album "TOR" (letzte Woche veröffentlicht!) voller Energie und jünger als sonst erschienen. Charly habe einen persönlichen Trainer engagiert und sich mehrere Stunden täglich sportlich fitgemacht für eine neue Tournee, die für Anfang 2009 geplant worden sei.

Dem Autopsiebericht der Guardia Civil zufolge starb Charly Davidson ursächlich an inneren Verletzungen und nicht durch Ertrinken. Derzeit werde ein Magendurchbruch als mögliche Todesursache angesehen. Die endgültige Todesursache werde aber erst nach dem toxikologischen Befund feststehen. Diese Auswertung könne bis zu sechs Wochen dauern, sagte ein Sprecher der spanischen Behörden auf La Gomera.

Der Leichnam des im Alter von 50 Jahren verstorbenen Musikers war vor gut einer Woche der Familie übergeben worden, die daraufhin eine Trauerfeier durchführte.
Korffs Eltern, seine Schwester und seine beiden Töchter beraten unterdessen nach Angaben der Familie nahe stehender Kreise immer noch über Art und Umfang der Beerdigung. Noch nicht entschieden war, wo der Musiker beigesetzt werden solle. Auch der Termin stehe noch nicht fest.

Die spanische Gerichtsmedizin verwies darauf, dass Davidson laut Autopsie noch nicht näher bestimmte Medikamente zu sich genommen habe. Sein Hausarzt sei am Montag befragt worden, teilten die Behörden mit. Ein anonymer Anrufer habe am 28. November 2009 einen Notruf aus Davidsons Haus abgegeben, teilte die Guardia Cvil mit. Er sagte, dass Davidson beim Gleitschirmfliegen ins Meer gestürzt sei und man keine Möglichkeit habe, ihn zu retten. Außerdem hatte er die Position des Unfalls genannt und dann habe man sofort die Küstenwache alarmiert.

Charly Davidson
war einer der erfindungs- und erfolgreichsten deutschen Musiker. Auch unter seinem bürgerlichen Namen wurde er bekannt, vor allem im Ausland durch seine Elektromusik. In den letzten Tagen gab es Gerüchte, Davidson hätte an Hepatitis C gelitten, eine Krankheit, die fast immer tödlich verläuft. Das wurde von den spanischen Behörden nicht bestätigt. Davidson selbst hatte kurz vor senem Tod in einem Radiointerview davon gesprochen, dass er habe Probleme mit der Leber habe, er sei aber relativ gesund. 1999 war bei ihm bereits Diabetis II festgestellt worden. Noch im Sommer musste sich Davidson gegen Gerüchte zur Wehr setzten, er sei ernsthaft erkrankt. Grund hierfür war damals sein vorübergehender Rückzug aus der Leitung seiner Mediafirmen gewesen, den er mit Arbeiten ans seinem Album "TOR" begründete. Im Januar 2009 wollte Charly Davidson jedoch wieder in die Führungsetagen zurückkehren.

Donnerstag, 24. Dezember 2009

Donnerstag, der 24. Dezember 2009

THEATERSTÜCK VON CHARLY DAVIDSON WIRD AUFGEFÜHRT

Die "Junge Bühne Greifswald" wird ab dem Februar 2010 das Theaterstück "DIE TRAGÖDIE VON HAMLET TEL'MAH (Das Wortspiel ist Omen)" von Charly Davidson aufführen.

"Was genau passiert, das weiß ich nicht. Aber ich denke, dass in Ithaka ein jäher Umsturz droht." Hamlet Tel'mah, der Prinz von Ithaka, sieht sich von einer undurchschaubaren Maschinerie bestimmt und getrieben. "Irgendetwas stimmt hier nicht." Der Geist seines toten Vaters Odysseus flüstert ihm zu, dass Telemark, der inzwischen seine Mutter Penelope geheiratet und den Thron bestiegen hat, den Vater ermordet habe. Er fordert Hamlet Tel'mah zur Rache auf. Mit seinem Freund und Berater Horpheus, dem Bruder seiner Geliebten Horphelia, bespricht er die Lage.

Um den Prinzen herum zerbricht das Land, das Volk beginnt zu rebellieren und Aggresso, der Bruder des Telemark, steht bereit, Ithaka einzunehmen. Wer spielt hier welche Rolle, wer ist Feind, wer Freund? Hamlet Tel'mah lebt in einer Welt, in der mittlerweile nicht einmal mehr die Lügner ihre Lügen glauben. Als sich herausstellt, dass Odysseus auch Vater des Telemark ist, dieser seinen Vater zudem nicht absichtlich getötet hat, darüber hinaus Aggresso ein weiterer Sohn des Odysseuss ist, bleibt Hamlet als einziger Ausweg der Wahnsinn und er nimmt die Fäden des Spiels selbst in die Hand, wobei sein erstes Opfer seine Geliebte Orphelia wird.

Telemark und Hamlet Tel'mah fordern Agresso gemeinsam zu Kampf auf, Hamlets Absicht ist es jedoch, beide zu töten. Horpheus dagegen, der den Tod seiner Schwester rächen will, hat einen Kelch mit vergiftetem Wein für Hamlet Telemah bereitgestellt, sollte der den Kampf überleben. Zuerst ersticht Agresso Telemark, danach wird er jedoch von Hamlet getötet. Zum Zeichen des Sieges erhebt Hamlet
Telemah den Kelch und trinkt daraus, bevor er mit den Worten “Lang lebe der König” stirbt. Horpheus tritt hervor, kniet neben Hamlet Telemah nieder und sagt das Schlusswort: "Silencio".

Hinweis: "DIE TRAGÖDIE VON HAMLET TEL'MAH (Das Wortspiel ist Omen)" ist ein Theaterstück in drei Akten vom Handeln und Nicht-Handeln, resultierend aus dem Hadern darüber, dass man die Welt sowieso nicht verstehen kann. Charly Davidson schrieb es 1990 während der Arbeit an seinem Album "ODYSSEUS" und verschmolz darin Stoffe von Homer und Shakespeare. Mitwirkende: Hamlet Tel'mah (Prinz), Horphelia (Geliebte), Horpheus (Freund), Der Geist (Vater), Telemark & Agresso (zwei Brüder). Es wurde noch 1990 von ihm und dem Hessischen Rundfunk produziert und am 4. Februar 1991 in Programm von hr2 ausgestrahlt.

Nachdem er wenig später wegen eines schweren Autounfalls (zu unrecht) verhaftet wurde und sich die Frankfurter Presse gegen ihn stellte, widerrief er die zuvor dem hr gegebene Ausstrahlungs- und verwertungsgenehmigung, so dass das Hörspiel danach nicht wieder ausgestrahlt worden ist. Die jetzige Theateraufführung ist zudem erst die dritte ihrer Art; 2002 gab es eine Aufführung in Bochum, 2006 in Berlin und nun in Greifswald.

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Mittwoch, der 23. Dezember 2009 / Edit

Rückblick: VOR EINEM JAHR ...

HeiseOnline berichtete am 22. Dezember 2008:
CHARLYS WEBSEITE ÖFFNET WIEDER

Einen Tag nach seinem tragischen Tod am 28. November 2008 war sie geschlossen worden und es war, wenn man im Internet www.charlydavidson.com auffrief, nur ein Briefumschlag mit den Worten "CHARLY DAVIDSON - HANAU" zu sehen. Der Hinweis für alle Fans und Freunde von Charly lautete: "website closed until further notice".
Hinweise zum Tode von CD erhielt man nur über dessen Internetblog. Seit heute startet die Seite mit einem Foto von Charly Davidson, das möglicherweise auf einem Weihnachtsmarkt aufgenommen wurde. Darunter ist nun zu lesen "Charly lebt ..." und man erhält den Hinweis, dass die Internetseite des Musikers ab dem 01. Januar 2009 wieder eröffnet wird. Über Aussehen und Inhalte der Seite ist allerdings bislang nichts bekannt.

Mittwoch, der 23. Dezember 2009

Soeben als Doppel-CD erschienen:
GENESIS FOR TWO GRAND PIANOS (Vol. 1 & 2)
- Yngve Guddal und Roger T. Matte, Herbst 2009 -

Ein Projekt, das 2005 noch unter der Initiative von Charly Davidson begonnen wurde, konnte jetzt vom EDEL-Label beendet werden. Unter dem Albumtitel "Genesis For Two Grand Pianos" findet man hierauf, wie der Name schon sagt, Songs der Gruppe Genesis, arrangiert von Yngve Guddal und Roger T. Matte für zwei Steinway-Konzertflügel.

Wer jedoch denkt, dass die beiden norwegischen Pianisten sich die größten Genesis Hits heraus picken, liegt jedoch völlig falsch: die beiden orientieren sich vielmehr an den Songs, bei denen eine reine Klavierumsetzung logisch und passend erscheint. Es ist somit kein Album, das kommerziellen Erfolg anstrebt, sondern eine Platte, welche die Musik der Progressive-Legenden Genesis in einer völlig neuen Dimension von Pop- und Rockmusik präsentiert; "Volume 1" wurde bereits 2002 aufgenommen, "Volume 2" folgte 2005. Nun wurde Charlys Wunsch realisiert, beide Alben zu einer Doppel-CD zusammenzufassen.

Was erwartet den Hörer? Nun, die Unterschiedlichkeit der Klangfarben und Artikulationsmöglichkeiten wurde reduziert auf das Spektrum des Klaviers, der Text entfiel gänzlich, wodurch die ganze Aufmerksamkeit auf die Harmonik und Rhythmik der Stücke gelenkt wird. Die Musik von Genesis mit zwei Händen zu interpretieren ist schlichtweg unmöglich, daher bedarf es zwei Künstler um die Umsetzung vollkommen zu machen. Da sowohl Yngve als auch Roger dieses Problem jeder für sich erkannten, schlossen sie sich zusammen und machten so die Komplexität der Musik transferierbar, ohne dabei wichtige Elemente der Songs weglassen zu müssen.

Durch Reduktion, durch geschickte Arrangements und durch ihr virtuoses Spiel verstärken Guddal und Matte den klassischen Charakter der Kompositionen und haben somit ein Tribute-Album mit insgesamt 14 Tracks auf zwei CDs geschaffen, das weit über die bloße Reproduktion hinausgeht und viel Kreativität mit sich bringt. Yngve Guddal (links) und Roger T. Matte, zwei Pianisten mit Herz und Seele, haben - man vermag es schon zu erahnen - die Musik nicht nur rein instrumental übersetzt, sondern auch ihrer Experimentierfreude und Kreativität Spielraum gelassen. So wurden beispielsweise Teile der Musik an die Ästhetik des Klaviers angepasst oder anderweitig verändert, um den künstlerischen Gedanken dieses Albums nicht zu kurz kommen zu lassen.

Unser Musiktipp zu Weihnachten deshalb: "Genesis For Two Grand Pianos"

Und hier ist Charlys Playlist zum Album, die er im Sommer 2007 aufstellte:
1 - Eleventh Earl Of Mar
2 - The Fountain Of Salmacis
3 - Seven Stones
4 - Can-Utility And The Coastliners
5 - The Battle Of Epping Forest
6 - The Lamb Lies Down On Broadway
7 - The Cinema Show
8 - Blood On The Rooftops
9 - One For The Wine

Wir wünschen viel Spaß beim Hören!

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Mittwoch, der 16. Dezember 2009

Rückblick: VOR EINEM JAHR ...

Best Side Records:
NEUES ALBUM VON CHARLY DAVIDSON ERSCHEINT AM 19. DEZEMBER 2008

(Berlin) - Das neue Album des am 28. Novermber tödlich verunglückten Charly Davidson wird auf jeden Fall und wie seit langem geplant am 19. Dezember 2008 veröffentlicht werden, wie Peter Paul Gabriel, der Chef von Davidsons Label BEST SIDE RECORDS heute mitteilte. "Es wird keine Verschiebung geben", sagte Gabriel. "Die Auslieferung läuft und wir haben auch posthum keine Änderungen an Cover, Konzept oder Titelfolge vorgenommen". Er trat damit Pressemeldungen entgegen, in denen spekuliert worden war, der Veröffentlichungstermin für das Album würde gecancelt werden, weil am gleichen Tag die offizielle Trauerfeier für Charly Davidson stattfinden soll. Auf "TOR" werden jene 14 neuen Songs zu hören sein, die Davidson im Alleingang in den vergangenen Monaten und Jahren aufgenommen hatte.

"Das Album zeigt, wie ernst es Charly mit dem Plattenmachen war", sagte Gabriel, der sowohl Davidsons Freund als auch Labelchef war, der Tageszeitung PRESSE in Berlin. Davidsons Debütalbum "Kontaktaufnahme" war 1982 erschienen. Der Musiker, dessen echter Name Karl David Korff ist, war bei einem Gleitschirmflug ums Leben gekommen. Er wurde 50 Jahre alt.

Dienstag, 15. Dezember 2009

Dienstag, der 15. Dezember 2009

Rainer W. Sauer:
"CHARLY DAVIDSON - Rocklegende"


Plopp! Plötzlich taucht mitten in der Deutschen Musikszene ein musikalisches Paralleluniversum auf, das genau so ist, wie man die Musikszene kennt ... mit einer Ausnahme: es gibt darin einen Deutsch-Rock-Musiker namens Charly Davidson, den alle kennen, der mehr Alben in den Deutschen Top-10 hatte als Herbert Grönemeyer, der unter seinem bürgerlichen Namen Karl David Korff, nebenbei auch noch die "Lounge Musik" erfunden hat, und der Ende 2008 verstorben ist.

Rainer W. Sauer hat sich diese Szenerie ausgedacht und mit seiner "Rocklegende" den ersten Teil einer Doku-Fiction-Buchreihe geschaffen, die auch noch so etwas wie eine kleine Reise durch die Musikgeschichte der letzten vierzg Jahre sein will, denn das ist ihr Prinzip.

Die "Rocklegende" um Charly Davidson ließt sich so, als hätten Siegfried Schmitt-Joos und Frank Laufenberg eine Mischung aus dem "Rocklexikon" und dem SWF-"Pop Shop" geschrieben. Sie trieft vor rührendem Glauben an die "Tellerwäscher/Millionär"-Story, ist gelegetlich hölzern erzählt und einige Figuren wirken wie ausgeschnitten. Doch Sauers Gedankenexperiment entwickelt einen Sog, dem man sich schwer entziehen kann. Denn die Lebensgeschichte, die die Legende entstehen lässt, hat Folgen: Davidsons Kontakt mit Mike Oldfield führt zum "Millenium Event" in Berlin, der britische Musiker Brain O-N-E (bei der man förmlich und gewollt Brian Eno vor sich sieht) erfindet für den Protagonisten ungewollt ein neues Musikgenre und ... und ... und.

Die wahre Geschichte beginnt im März 2002, als Sauer im Radio ein neues Hörspiel vorbereitet. Gerade hat er für sein Dokumentarhörspiel "9. November 1989" mehrere Preise erhalten und will nun eine fiktionales Dokumentar-Hörspiel machen. Sein Titel: "Seltsam - oder: wie ich lernte, mich nicht mehr zu verstehen", die Hauptfigur ist der (fiktive) Musiker Karl David Korff. Gerüchte halten sich nach wie vor, dass er dabei tatkräftige Hilfe von der Ehefrau eines bekannten Musiker erhalten hat, auf anwaltliches Betreiben hin, sei deren Name inzwischen aus dem Nachspann des Hörspiels gelöscht worden, heißt es; hierzu schweigt Sauer. Das Hörspiel wurde im Sommer 2002 gesendet, aber inzwischen sind tatsächlich einige Passagen hinaus-"gepiept" worden.

Aus dem Hörspiel wurde das Buchprojekt und Sauer suchte Hilfe hierfür, die ihm in Person des Philosophen, Anglisten ud Musikkenners Dr. Lutz Mühlfriedel zuteil wurde. Das war 2004 und der ermutigte Sauer einen "Was-wäre-wenn-Roman" zu schreiben. Damals legte man auch die Regeln für die Doku-Fiktion fest:
1. Regel: "Keine Schummelei bei der Musik" = Alles, was Charly Davidson musikalisch repräsentiert, soll so realistisch wie möglich sein.
2. Regel: "Fakten statt Faken" = So viele wahre Fakten aus der Musikgeschichte einarbeiten, wie möglich.
3. Regel: "Auf externen Webseiten werden so viele Informationen gegeben/hinterlegt wie möglich"
4. Regel: "Immer hinterfragen: Wie hätte die Musikszene, wie hätten die echten Musiker auf Charly Davidson reagiert?"
Das sind die Regeln, die bis heute sozusagen das Grundgesetz fr die "Rocklegende" um Charly Davidson sind.


Als Charly Davidson seinen ersten Plattenvertrag bekommt, nähert sich die Neue Deutsche Welle gerade ihrem Höhepunkt. Man schreibt das Jahr 1982, nur wenige Wochen zuvor hat Charly den letzten bundesdeutsche Rock- und Popwettbewerb gewonnen. Die anfängliche Verwunderung des Lesers dauert in der Regel nur ein paar Seiten, dann handelt er das Gelesene bereits als Fakt ab. Realismus scheint für Sauer weniger eine psychologische als eine technische Angelegenheit zu sein. "Die Rocklegende ist nicht nationalistisch oder patriotisch", sagt Rainer W. Sauer. "Es ist eine Abenteuergeschichte, eine Schatzsuche für den Leser, die zeigt, wie wichtig Wissen ist." Sauers Buch wirkt stellenweise wie eine Nacherzählung der deutschen Musikgeschichte. Die Stationen werden abgeklappert mit Charly Davidson als Held. Sein Niedergang wiederum ist eng mit einer Frau verbunden, für die wohl Long John Silver aus Stevensons "Schatzinsel" Pate stand: anfangs absolut sympatisch, bis sie ihre wahren Absichten zeigt und der große Charly Davidson wird an ihr zugrunde gehen.

Man kann die "Rocklegende" aber auch als Kommentar zur Musikszene allgemein verstehen, die so, wie beschrieben, tatsächlich agieren oder funktioniern könnte. Hier hatte Sauer sein Ohr am Puls der Zeit. Eigentlich sollte die "Rocklegende" ja eine Einzelgeschichte bleiben, sagt Sauer, vor allem, da an ihrem Ende der Protagonist nicht mehr lebt. Doch im Rahmen der Vorbereitung des Buchumfelds, die "Drumherumwelt", wie er sie nennt, aus Websites, Foren, Fanclubseiten. Webdossieres, Blogs, MySpace- und Twitter-Pages, wurden er mit Mails und Postings überschwemmt. Es schien als hätten Tausende auf eine solche Spielwiese gewartet. Die im Netz vorhandene Davidson-/Korff-Musik tut das Ihrige dazu und lässt den erfundenen Musiker wirklich erscheinen.

Seitdem wuchern wilde Diskussionen im "Licktblicke"-Forum und auf anderen Fanseiten: Was könnte Davidson noch alles aufgenommen haben, was bisher unveröffentlicht ist? Angesichts des großen Echos war es nicht überraschend, dass Sauer bereits an einem zweiten Band, dieses Mal von Charly selbst geschrieben, arbeitet, worin dieser berichtet, wie alles "wirklich" war.

Sauer herrscht allerdings in seiner ständig wachsenden "Rocklegende"-Welt nicht als Diktator, sondern beherrscht sie als Dirigent. "Meine Hauptaufgabe sind die finalen Entscheidungen, aber ich tue gut daran, die Geschichten und Ideen der Fans mit sanfter Hand einzuarbeiten." Denn die Fanbeiträge hält er für unerlässlich für die Zukunft der Werkes. "Ich will, dass sich Charly Davidsons Geschichte in bisher unvorhersehbare Richtungen bewegt - und selbst mich überrascht." Er möge diese Art zu arbeiten. "Im Grunde funktioniert die Musikszene und -geschichte doch genauso, nämlich unerwartet."


Geschrieben von Uwe Pistor

Sonntag, 13. Dezember 2009

Sonntag, der 13. Dezember 2009

Charlys letztes Projekt:
DAVIDSON erzählt DIE SCHATZINSEL

(sog) - Es war sein letztes Projekt: im Oktober 2008, wenige Wochen vor seinem Gleitschirmunfall, laß Charly Davidson in den Studios von ZONO RADIO JENA "DIE SCHATZINSEL - Eine Piratengeschichte von Robert Louis Stevenson". Die Buchvorlage von Stevenson hatte es ihm schon von Kindesbeinen an angetan und so kam Charly bereits mitte der 90er-Jahre auf die Idee für einen Radio-Dreiteiler, der seinem Wunsch entsprechend am Heiligen Abend und den darauf folgenden zwei Weihnachtsfeiertagen gesendet werden sollte; die Musik hierfür und das Klangbild entwarf und spielte Charly selbst.

Im Oktober letzten Jahres war es dann soweit: "DIE SCHATZINSEL" wurde aufgezeichnet. Leider war es wegen Charlys Tod am 28.11.2008 nicht möglich, die Sendungen bereits an Weihnachten 2008 auszustrahlen. Umso mehr freut es uns, dass Charlys Töchter nun grünes Licht für eine Erstausstrahlung an Weihnachten 2009 gegeben haben. Exklusiv bei ZONO RADIO JENA kann man am 24.12, 25.12. und 26.12.2009 jeweils um 16 Uhr die einzelnen Folgen im Radio hören.
Am Heiligen Abend gibt es den ersten Teil "Die Geschichte von Bill Bones", am ersten Weihnachtsfeiertag folgt Teil Zwei "Unter Piraten" und am zweiten Feiertag folgt der dritte Teil "Auf der Suche nach dem Schatz". Hören kann man das Ganze HIER!

Wie Charlys Töchter mitteilten, sei es vorgesehen, im nächsten Jahr eine leicht verkürzte Fassung des Hörstückes von Charl Davidson als CD zu veröffentlichen. Erscheinen soll die CD bei "V-2 Media Entertainment".

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Donnerstag, der 03. Dezember 2009

WER IST DIE FRAU AUF DEM FOTO?

Wenn man genau hinschaut, ist auf dem Button für die Aktion "Verfolge die Rocklegende ... und erkenne die Wahrheit" hinter Charlys Brille eine leicht bekleidete Frau zu sehen. Uns haben mehrere Anfragen erreicht, ob und ggf. was diese Dame mit Charly Davidson zu tun hat. In der Tat hat sie etwas mit ihm zu tun, denn sie war von 1976 bis 1978 Charlys Freundin. Jessy Bergmann, so ihr Name, hatte Charly in Dijon bei einer Bildungsreise der Europa-Union kennen und lieben gelernt. Dass seine Angebetete in Niebüll nahe der dänischen Grenze lebte, hielt ihn nicht davon ab, sie mehrfach zu besuchen und im Juni 1977 verbrachten beide einen kurzen Urlaub in Schweden. Wenig später lernte er Sabine Stern kennen, seine spätere Frau, und beendete daraufhin die Beziehung zu Jessica, die heute verheiratet sein und in den Niederlanden leben soll.

Die Fotos des Schweden-Urlaubs von 1977 hat Charly aber immer aufgehoben, so auch das Foto, auf dem sich Jessy auf der Luftmatratze räkelt und das nun Hintergrund des "Verfolge die Rocklegende"-Buttons wurde.

Die Spirit-Of-Germany-Webredaktion

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Mittwoch, der 02. Dezember 2009

Wir suchen Helfer für die Dezember-Aktion!!!

Wer möchte, der kann unsere Aktion "Verfolge die Rocklegende ... und erfahren die Wahrheit" unterstützen, damit man die Auszüge aus dem Buch "Charly Davidson - Rocklegende" bis Ende diesen Jahres online lesen kann. Lade hierzu die nebenstehende Grafik aus dem Internet oder kopiere folgende URL:
http://www.jenapolis.de/ads/www/delivery/ai.php?filename=rocklegende_2.jpg&contenttype=jpeg
und binde sie in deine Seite / deinen Blog ein.

Das Spirit-Of-Germany-Webteam dankt allen Unterstützern!

Dienstag, 1. Dezember 2009

Dienstag, der 01. Dezember 2009

DIE ROCKLEGENDE GIBT ES NUN AUCH AUF POLITOPOLIS UND JENAPOLIS ZU LESEN

Ab heute - dem Tag, an welchem Charly Davidson 52 Jahre alt geworden wäre -, gibt es die Auszüge aus dem im nächsten Jahr erscheinenden Buch "CHARLY DAVIDSON - Rocklegende" von Rainer W. Sauer auch bei den beiden Internetportalen POLITOPOLIS und JENAPOLIS zu lesen.

Ab dem 1. Januar 2010 wird dann auf JENAPOLIS exklusiv eine kleine Serie von Videos veröffentlicht, die über die Rocklegende Charly Davidson informieren und Stationen seines Lebens in Jena zeigen, darunter auch bisher unveröffentlichte persönliche Videos von ChD. Für diese Videocollektion verantwortlich ist Arne Petrich.

Auf der Seite www.rocklegende.info ist zudem endlich auch das Video von den Aufnahmen zu Mick Szutors erster Solo-Platte zu sehen; Mick war Gitarrist in Charly letzter Band "Begleitung" und arbeitet heute u. a. beim Projekt "V2" mit, das Charlys Musik weiter am Leben erhält. Bis Ende diesen Jahres kann man weiterhin jeden Tag ein neues Kapitel der "Rocklegende" in Charlys Bloggbuch lesen.