Montag, 9. Mai 2011

Montag, der 09. Mai 2011

In Charlys Bloggbuch werden ab Januar 2009 regelmäßig Texte und Songtexte von ihm veröffentlicht. Heute ist es:

ICH WEISS, WAS DU WILLST (...lass es besser lieben bleiben)

Es ist ein Uhr und Zeit für's Mittagessen,
Wenn die Sonne brennt, liege ich im Gras
und Zuhören ist mein größter Spaß.

Zuerst spricht die Mutter:
"Jakob, mach hin! Es ist Zeit, dein Zimmer aufzuräumen."
Dann redet der Vater:
"Ich denke, er sollte langsam bei uns ausziehen."
Auf der Mauer sind zwei
verliebte Vögelein - beide so scharf
wie zwei Rasenmähermesser...

Ich weiß, was Du willst, doch ich will, dass Du weißt
lass es besser lieben bleiben,
es gibt immer einen anderen Weg.

Es ist Sonntag und Herr Bauer spricht:
"Hören Sie, Sie verschwenden Ihre Zeit,
die Zukunft erwartet sie
in der optischen Industrie.
Packen Sie's an!"
Doch er erinnert sich an seine innere Stimme;
"Risiko zahlt sich nur aus, wenn du gewinnst"
- ja, in der Schule schärften sie ihm seinen Verstand
wie zwei Rasenmähermesser...

Ich weiß, was Du willst, doch ich will, dass Du weißt
lass es besser lieben bleiben
es gibt immer einen anderen Weg.

Wenn die Sonne brennt, liege ich im Gras
und Zuhören ist mein größter Spaß.
Ich? Ich bin nur der Rasenmäher...doch, wenn ich mähen muss, geb' ich richtig Gas.

[Musik: Anthony Banky/Michael Rutherford/Steve Hackett/Phil Collins/Peter Gabriel aka Genesis "I Know What I Like", Text: Charly Davidson, Verlag: worte&musik © 1986]

Sonntag, 1. Mai 2011

Sonntag, der 01. Mai 2011

In Charlys Bloggbuch werden ab Januar 2009 regelmäßig Texte und Songtexte von ihm veröffentlicht. Heute ist es:

WENIGSTENS DARAUF KANN MAN SICH VERLASSEN
(wiederveröffentlicht anlässlich des Todes von Osama Bin Laden)

"Dass die Dinge des Lebens nicht immer so ablaufen
Wie man es erwartet, wenigstens darauf kann man sich verlassen
Zum Beispiel in der Politik, bei der manchmal alles anders kommt, als angekündigt
Und oft doch so geschieht, wie es vorauszusehen war
Außer natürlich für diejenigen, die es vorauszusehen hatten
„Das war so nicht vorauszusehen“ sagen sie uns und fügen an
„Wir haben getan, was wir konnten“ - wenigstens darauf kann man sich verlassen

„Hauptsache gesund“ sagen die Menschen
Und das stimmt ja auch: die Gesundheit ist die Hauptsache
Jeglicher Gesundheitsreform - nicht das Geld. Gott bewahre!
Wenn die Finanzierung die Hauptsache wäre und dann erst die Gesundheit käme
Dann wäre dies das Ende einer Gesundheitsreform
Und man müsste das Ganze umbenennen in Gesundheitsfinanzierungsreform
Aber, da das irgendwie negativ klingt: Gesundheitsfinanzierungsreform
Nennt man es Gesundheitsreform, darauf kann man sich verlassen

Vieles wird ja dadurch verharmlost, dass man den Begriffe dafür verharmlost
Nehmen wir einmal den Soldat, der getötet wurde
Und doch nicht wirklich gestorben ist, wenn man darüber redet
Er ist „im Kampf gefallen“, ganz so, als ob er gleich wieder aufstehen könnte
„Was ist passiert“ fragt die Mutter und bekommt als Antwort: „Ihr Kind ist gefallen“
In Afghanistan oder im Irak oder anderswo auf der Welt
Wo immer Soldaten - Achtung! - „den Frieden sichern“
Und der Gegner, der wird in der Wahrnehmung durch die Öffentlichkeit, nicht erschossen
Er verbrennt nicht in seinem Panzer oder wird von Streubomben zerfetzt - nein
Er wird „ausgeschaltet“, wie eine Lampe
Einfach ausgeschaltet, ganz so, als ob man sie oder ihn jederzeit
Wieder einschalten könnte, wenn es notwendig sein sollte

Jetzt macht auch der Satz einen Sinn: „Der Letzte macht das Licht aus“
Eine Metapher, wie vieles in unserem Leben
Wenigstens darauf kann man sich verlassen."

[Text: Charly Davidson, Verlag: worte&musik © 1994]