Donnerstag, 14. Januar 2010

Donnerstag, der 14. Januar 2010

Tod auf der Straße:
Charly Davidsons Bassist neben seinem Auto erschlagen


Sein gewaltsamer Tod ist ein Rätsel: Peter Nasic, von 1998 bis 2005 Bassist des vor zwei Jahren bei einem Gleitschirmunfall ums Leben gekommenen Deutschrock-Poeten Charly Davidson, ist in Berlin mit schweren Schädelverletzungen tot neben seinem Auto aufgefunden worden. Die Berliner Polizei hat keinen Hinweis auf mögliche Täter und vermutet, Nasic sei "zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen".

(berlin) - Der 42-jährige Musiker war nach Zeugenaussagen auf dem Weg zu einer Probe, als er am Dienstagabend am Paul-Linke-Ufer getötet wurde. Wie "Musiker Music News" berichtet, hätten Passanten gegen 21.50 Uhr den leblosen Musiker neben seinem weißen Nissan auf dem Gehweg gefunden. Als der Notarzt eintraf, berichtete die Polizei, sei Nasic bereits tot gewesen. Bisher gab es keine Festnahmen. Die Ermittler sind offenbar ratlos, denn Nasic habe keine Vorstrafen oder Verbindungen zu Kriminellen gehabt. "Wir glauben, dass es sich um einen Fall von sinnloser Gewalt handelt und Herr Nasic einfach zur falschen Zeit am falschen Ort war", sagte Polizeisprecher Bernd Kross.

Nasic war ab Ende der 90er-Jahre bis 2003 mit dem Deutschrock-Star Charly Davidson ("Überflieger") als Mitglied von dessen Band BEGLEITUNG auf Tour und spielte aktuell in der Band ZOOT ALLEY. Er musizierte außerdem in der Gospel-Band der Potsdamer St. Paul Baptisten Kirche. Auch die Angehörigen können sich den Tod Nasics nicht erklären. Der 42-Jährige sei verlobt gewesen und habe in Kürze heiraten wollen. "Er lebte die Musik, 24 Stunden am Tag", sagte seine Mutter Vera Nasic. "Ein talentierter, liebevoller Mensch ist von uns gegangen, und wir werden vermutlich nie wissen, warum." erklärte sein langjähriger Bandkollege, der Gitarrist und Produzent Helmut Prosa.

Der Tot von Nasic weckt Erinnerungen an den gewaltsamen Tod eines anderen Bassisten am Paul-Lincke-Ufer vor mehr als einem viertel Jahrhundert: Am 11. Juli 1983 war Kurt Herkenberg, Bassist der Band INTERZONE von einem Passanten tot auf einem Gehweg in Berlin-Kreuzberg aufgefunden worden. Die Autopsie ergab zwar einen Blut-Alkoholgehalt von 3,5 Promille, dies war aber nicht die Todesursache; Herkenberg war an schweren Schädelverletzungen gestorben, ein Täter wurde nie ermittelt.

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