Donnerstag, 25. November 2010

Donnerstag, der 25. November 2010

In Charlys Bloggbuch werden ab Januar 2009 regelmäßig Texte und Songtexte von ihm veröffentlicht. Heute ist es:

DER DUFT VON LUFTSCHLÖSSERN

Ein ganzes Volk wurde ausgesandt
um den Willen eines Einzigen zu erfüllen.
Sein Anspruch war ganz einfach
und er sprach ihn stets laut aus:
"Weil ich der Auserwählte bin."

In seinem Namen durften sie töten
oder wurden für ihn umgebracht.
Obwohl viele Menschen an ihn glauben
gab es welche, die wussten, dass er log -
obwohl sein Volk ihm treu huldigte
sahen manche doch, wie er alle betrog
und sie zogen trotzdem in die Schlacht.

Doch auf den höchsten Gipfel der Welt
floh einer, von Angst erfüllt
und flehte dort den Allmächtigen an:
"Bitte sei Du es, der mich umhüllt,
der mir Ehrfurcht gibt und Stärke
den Menschen beizustehn
und vor allem die Überzeugungskraft
gegen Unterdrücker aufzustehn."

Da sprach Gott zu ihm:
"Sag ihnen, Du seist der Eine,
der gekommen ist um sie zu retten.
Sag ihnen, nur mit dir
werden sie am Ende siegen."

Und so ging dieser Mensch den Berg hinab
und scharte viele Menschen um sich
und sie folgten ihm alle treu
und sie taten, was er ihnen befahl.

In seinem Namen durften sie töten
oder wurden für ihn umgebracht.
Obwohl viele Menschen an ihn glauben
gab es welche, die wussten, dass er log -
obwohl sein Volk ihm treu huldigte
sahen manche doch, wie er alle betrog

und sie zogen trotzdem in die Schlacht.

Doch auf den höchsten Gipfel der Welt
floh einer, von Angst erfüllt
und flehte dort den Allmächtigen an:
"Bitte sei Du es, der mich umhüllt,
der mir Ehrfurcht gibt und Stärke
den Menschen beizustehn
und vor allem die Überzeugungskraft
gegen Unterdrücker aufzustehn."

Da sprach Gott zu ihm:
"Sag ihnen, Du seist der Eine,
der gekommen ist um sie zu retten.
Sag ihnen, nur mit dir
werden sie am Ende siegen."

Doch er antwortete Gott:
"Nein, nein, so kann das nicht weitergehen.
Du gibst mir all das, wovor ich floh -
das macht keinen Sinn."

Und so ging jener den Berg hinab
und sprach dabei zu Gott:
"Du lässt uns keine Wahl
Entweder Du führst die Menschen zur Herrlichkeit
oder in den Tod -
etwas anderes gibt es nicht in Deinem Universum.
Nur die Herrlichkeit und den Tod
Und wer das eine will bekommt stets das andere.

Nichts zu wollen
und nichts anzunehmen
ist das Ziel,
das die Menschen brauchen
ist die Hoffnung,
die ihnen fehlt."

Und während er zu Gott redete
wendete der sich von ihm ab,
weil Gott wusste,
dass jener Mensch es ernst meinte
das, was er sprach.
Er erkannte es an den Worten
und an der Überraschung jenes Menschen
als sich dieser langsam in Luft auflöste
wie eine Seifenblase
an einem hellen Sommermorgen
von der nichts weiter übrig blieb
als der Duft von zehntausend Luftschlössern.

[Text: Charly Davidson, Verlag: worte&musik © 1980]

Keine Kommentare: