Charlys Essay in der Zeitschrift MUSIKTREND vom 08. Dezember 2007:
WEIHNACHTSTIPP (diesmal von Charly Davidson)
PINK FLOYD "Oh By The Way - The Mini Vinyl Studio Box Set -" (EMI, soeben erschienen)
Die Editionsbezeichnung "Mini Vinyl Studio Box Set" trifft das exakt, was man in der bezaubenden Pappschachtel vorfindet: Die 16 Studio-Alben von PINK FLOYD und zwar erneut auf CD im Mini-Vinyl-Design gepresst, erscheinen aber in ebenso schönen wie robusten Mini-Plattencovern, den denen der Originale bis ins kleinste Detail nachgebildet sind. So steckt "Wish You Were Here" natürlich im schwarzen Kunststoff-Korsett inkl. des runden Aufklebers mit den beiden Händen (... den ich mir einst m Original auf meine ECHOPLEX Echobox geklebt hatte).
Alles findet man in diesem Zauberwürfel wiede. Über "The Piper At The Gates Of Dawn" noch Worte zu verlieren, wäre töricht; am Besten man inhaliert einfach Syd Barrets "Bike", "Gnome", "Astronomy Dominé" oder aber "Matildas Mother" und wartet dann auf die Nebenwirkungen. "A Saucerful Of Secrets" führt Barrets Ära mit Gilmours Gitarre zu Ende, hat aber mit Rick Wrights großartigem "See-Saw" ober Roger Waters' "Corporal Clegg" schon die (in 1968) 'neuen' PINK FLOYD zu bieten und zeigt, entspannt angehört, dass das zweite Floyd-Album immer noch viel zu gering eingeschätzt wird. Den OST zum Film "More" lasse ich hier aus verständlichen Gründen mal aus und komme besser gleich zum Solo-Album aller Floyd-Mitglieder mit Titel "Ummagumma", das man zumindest angehört haben sollte. Darauf folgt mit "Atom Heart Mother" das dritte Highlight der PF-Historie mit dem pathetischen Titelsong, "If" und natürlich "Alan's Psychedelic Breakfast".
Die zweite große Phase der PINK FLOYD Musik läutet "Meddle" ein, nicht nur wegen seines Titelsongs, sondern auch aufgrund von "A Pillow Of Winds". das Nachfolgewerk "Obscured By Clouds" ist wieder ein Soundtrack (für den Film "La Vallée"), und - möglicherweise weil er für den gleichen Regisseur wie zuvor und zwar den Iran-stämmige Franzosen Barbet Schroeder gefertigt wurde - ebenso langweilig wie der erste von PF. Vielleicht haben die Floyd-Musiker aber auf "OBC" nur mal kurz Luft geholt, denn mit "The Dark Side Of The Moon" und dessen Fortsetzung "Wish You Were Here" kommen die beiden unantastbaren Highlights der PF-Diskografie. "Animals" mochte ich von ANfang an mehr als viele andere Floyd-Kenner und -Fans und das nicht nur wegen "Dogs", einem Song, den ich von (Gilmour-)Herzen liebe.
Mit dem moralischen Lehrstück "The Wall" startet die letzte PINK FLOYD Phase und bleibt trotz "Another Brick In The Wall", "Hey You", "Comfortably Numb" und "Run Like Hell" als Doppelalbum bis heute nicht erklärlich. Das Waters-Solo "The Final Cut" war 1983 dann doch keine so gute Idee des Meisters, künstlerisch wie menschlich, führt erst zum Ausstieg von Wright (schon während der "Wall"-Tour war er auf eigene Wunsch nur noch 'Angestellter'), dann zum Split, dem Wiedereinstieg von Wright zusammen mit Gilmour und Mason (wogegen Waters klagte und sich sensationell verzockte). Die neuen alten PINK FLOYD verwalteten jedoch nur noch den eigenen Genius und brachten mir "A Momentary Lapse Of Reason" und dem (ebenso wie "A Saucerful Of Secrets" weit unterschätzten) Album "The Division Bell" (mit "High Hopes" und "A Great Day For Freedom") die Band zu ihrem wohlverdienten Ende und dem letzten Atemzug bei Live8.
Hier sind meine PINK FLOYD TOP 10:
01.) "The Piper At The Gates Of Dawn"
02.) "Dark Side Of The Moon"
03.) "Wish You Were Here"
04.) "Animals"
05.) "A Saucerful Of Secrets"
06.) "Atom Heart Mother"
07.) "Meddle"
08.) "The Wall"
09.) "The Division Bell"
10.) "Ummagumma"
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